Kundgebung & PRESSEMITTEILUNG_Grüne Freiräume erhalten_Netzwerk Urbane Gärten Berlin

Netzwerk Urbane Gärten Berlin & Gemeinschaftsgarten Prachttomate

P R E S S E M I T T E I L U N G                        12.11.2017

Berliner Gärten kämpfen für Erhalt grüner Freiräume

Die Urbanen Gärten Berlins zeigen gemeinsam Flagge.* Bis zum 15.11.2017 muss der Neuköllner Gemeinschaftsgarten Prachttomate wegen Kündigung eine Teilfläche räumen. Der verbleibende Bereich droht den Gärtnernden nun ebenfalls wegzubrechen. Damit werden fast sieben Jahre ökologische und soziokulturelle Stadtteilarbeit der Prachttomate zunichte gemacht. Obwohl der Bezirk über Zugriffsrechte im Rahmen des Sanierungsgebietes Karl-Marx-Straße verfügt, hat er sich gegen den Erwerb der Grundstücke ausgesprochen.

Berliner Gärten durch städtische Verwertungslogik bedroht

Seit vielen Jahren sind Urbane Gärten fester Bestandteil der Berliner Stadtkultur. Vom «Ausverkauf der Stadt» sind sie ebenso betroffen wie andere Freiräume. Neben der Prachttomate sind weitere Gärten bedroht. Eine neue Fläche für das Himmelbeet im Wedding ist nicht gesichert. Der Mietvertrag des Prinzessinnengarten läuft im nächsten Jahr aus.

Wir fangen schonmal an: Urbane Gärten als Räume gelebter Tranformation

Urbane Gärten verstehen sich als Akteur*innen der Stadtentwicklung «von unten». Privat- und staatlichem Eigentum setzen sie das Gemeingut entgegen. Mit Anwohnenden und anderen Interessierten werden grüne Freiräume entwickelt. Selbstbestimmt und in Gemeinschaft, für den Stadtteil und seine Menschen Sie zeigen, wie alternative und zukunftsorientierte Stadtentwicklung funktioniert – jenseits von Eigentumsbebauung, Flächenversiegelung und Verkauf an private Investor*innen. Sie sind Bestandteil der Kiez-Infrastruktur; dort lernen sich Nachbar*innen kennen und der – für Großstädte so mangelhafte wie wichtige – soziale Zusammenhalt entsteht auf organische Art und Weise durch das gemeinsame Tun. Nichtkommerzielle, selbstorganisierte Gärten sind Keimzellen und Reallabore der «grünen», «lebenswerten» und «zukunftsfähigen» Stadt. Sie geben konkrete Antworten auf einige der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie begegnen wir der Klimakrise? Wie können wir friedlich und solidarisch miteinander leben? Was ist postkapitalistischer Wohlstand?

Netzwerk Urbane Gärten Berlin fordert politische Anerkennung

Das Netzwerk Urbane Gärten Berlin fordert Politik und Stadtplanung auf, die Bedeutung von Gemeinschaftsgärten als Freiräume anzuerkennen, ihre Position zu stärken, sie ins Bau- und Planungsrecht zu integrieren und einen Paradigmenwechsel hin zu einer «gartengerechten» Stadt einzuleiten.

Die Stadt braucht ihre grünen Freiräume. Gerade jetzt.

 Das Netzwerk Urbane Gärten Berlin ruft zur Teilnahme an der Kundgebung «Berliner*innen Pflanzen! Grüne Freiräume erhalten» 18.11.2017, 14.00 Uhr, Rathaus Neukölln auf. Anschliessend Ausklang in der Prachttomate.

*Duch das Aufhängen einer Fahne zeigen sich solidarisch mit dem Gemeinschaftsgarten Prachttomate die Gemeinschaftsgärten Rosa Rose, himmelbeet, Prinzessinnengarten, Mörchenpark, Gemeinschaftsgarten am Stadtpark I, Glogauer13, KuBiZ Garten und Allmende-Kontor.

RADIOBEITRAG: Netzwerk Urbane Gärten im Interview bei FluxFM (14.11.17)

 https://soundcloud.com/user-902938866/netzwerk-urbane-garten-im-interview-bei-fluxfm-141117